Batterien und Energiespeicher sind einer der Schlüssel zur Verwirklichung des 1,5-Grad-Klimaziels des Pariser Abkommens. Vor allem für die Mobilitäts- und die Energiewende sind sie von entscheidender Bedeutung. Batterien könnten bis zu 30 Prozent der erforderlichen Verringerung der Kohlenstoffemissionen in den beiden Branchen ermöglichen, schätzt etwa das Weltwirtschaftsforum. Allerdings sind Batterien auch problematisch, weil die Gewinnung der benötigten Rohstoffe – etwa Lithium, Graphit, Kobalt, Nickel und Kupfer – die Umwelt erheblich belastet und strategische Risiken birgt. Zudem verbraucht die Herstellung neuer Batterien viele Ressourcen. Mit einem möglichst zirkulären Recyclingprozess würden sich diese Probleme deutlich reduzieren lassen. Zudem ließe sich so die Importabhängigkeit Deutschlands verringern.

Lilian Schwich und ihr Team sind auf dem Weg, einen solchen Recyclingprozess in großem Maßstab zu verwirklichen, weit vorangeschritten. Mit ihrer Innovation lassen sich bis zu 90 Prozent der Batterieressourcen zurückgewinnen. Die Grundlagen dafür schuf Schwich gemeinsam mit Paul Sabarny. Gemeinsam entwickelten sie ein inzwischen zum Patent angemeldetes Verfahren zur ressourcen- und klimaschonenden Rückgewinnung. Es basiert auf thermischer Vorbehandlung und Hydrometallurgie. Mit der Technologie lassen sich alle Batteriekomponenten rückgewinnen, unabhängig davon, ob es sich um eine Batterie am Ende ihrer Lebensdauer oder Produktionsausschuss handelt. 2022 gründete Lilian Schwich mit Paul Sabarny und Dr. Gideon Schwich die cylib GmbH. Diese wird den im Labor erfolgreich getesteten Recyclingprozess in einer Pilotanlage umsetzen. Ziel ist eine Skalierung bis auf industrielle Größe. Lilian Schwichs Vision: die Umsetzung einer echten Kreislaufwirtschaft für Batterien unter Berücksichtigung der Umwelt und aller enthaltenen Komponenten mit cylib. Dazu konnte cylib bereits Partnerschaften über die gesamte Wertschöpfungskette aufbauen. Eine echte Kreislaufwirtschaft rückt damit in greifbare Nähe.